Der Mensch kann auch als ein Teig gesehen werden, der durch spezifische Umstände wie kulturelle, soziale, physische, mentale, klimatische … Bedingungen sowie globale und universelle Rhythmen geprägt ist. Sie sind unserer menschlichen Erfahrung inhärent. Keiner von uns kann z.B. die Geschwindigkeit unseres bewegten und sich bewegenden Planeten spüren.
Mir gefällt das Bild, dass wir uns nicht selbst umrunden können. Das impliziert, dass wir nie sagen können, was wir sind, von überall aus gesehen. Eigentlich wissen wir zu wenig über unsere Spezies, um uns selbst intellektuell zu entschlüsseln. Bordieu kommt mir wieder in den Sinn und seine Idee des „sozialen Sinns“ und des „Habitus“. Ein Zitat von Bordieu:
„Was der Leib gelernt hat, das besitzt man nicht wie ein wiederbetrachtbares Wissen, sondern das ist man.“
Ich stelle mir vor, dass wir in der Lage sind, verborgene Naturphänomene zu erkennen und auf sie zu reagieren, wenn sie an die Grenzen unserer Wahrnehmung stoßen. Dies ist verbunden mit der Idee der „Resonanz“, wie sie Hartmut Rosa in seinem gleichnamigen Buch entfaltet hat.
Ich stelle mir vor, dass wir Teil eines universellen Systems des Lebens sind, eine Spezies von unzählig vielen, im unendlichen Raum und in der unendlichen Zeit sowie als konkretes Selbst in konkreten Gemeinschaften.
In meiner künstlerischen Praxis möchte ich diesen Visionen folgen.