Diesen Blog beginne ich aufgrund meiner Teilnahme am europäischen AiR-Programm Frontiers in Retreat – Multidisciplinary Approaches to Ecology in Contemporary Art (2013 – 2018).
Kürzlich gestellte Fragen des Veranstalters:
Wie stellen Sie sich den Begriff „Grenzen“ vor? Was bedeutet er für Sie?
Für mich ist eine Grenze ein fließender Raum, der zwei oder mehr Bereiche zugleich verbindet und trennt. Eine Grenze ist eine menschliche Kategorie. Sie ist eine Frage des Standpunkts, des Blickwinkels. Die Erde hat keine Grenzen oder Begrenzungen, sondern ständig wechselnde Bedingungen.
Was sind für Sie die wichtigsten künstlerischen Methoden?
sein, beobachten, betrachten, zuhören, zeichnen, reflektieren, atmen, gestalten, verwerfen, träumen, tanzen, schreiben, kommunizieren, gehen, hinterfragen, Widersprüche aushalten, weitermachen, stillstehen
Wie würden Sie Ihr aktuelles Interesse und Ihre künstlerische Herangehensweise an das Thema „Ökologie“ beschreiben? Was ist Ihre Definition oder Ihr Blickwinkel zur Ökologie?
Für mich ist Ökologie der Raum zwischen der Menschheit und der Welt. Mit diesem Raum beschäftige ich mich seit langem, interdisziplinär, mit verschiedenen Techniken und Materialien. Ich möchte beides verstehen – den Menschen und die Welt – da ich davon überzeugt bin, dass wir die Welt brauchen, aber die Welt uns überhaupt nicht braucht. Es ist mir wichtig, die unterschiedlichen Zeitskalen des irdischen Lebens und der Erdgeschichte im Auge zu behalten. Ich möchte unsere zeitgenössischen Beziehungen und Reaktionen auf die „Erde“ oder „Natur“ verstehen und wie sie sich zu unseren Überzeugungen und Philosophien verhalten. Eine Herangehensweise ist es, näher zu kommen, zu berühren und nach Details zu suchen, eine andere ist es, sich zu lösen und nach einem Überblick zu suchen, innerhalb der Grenzen der menschlichen Existenz.
Erdrhythmen sind unserer menschlichen Erfahrung inhärent. Können sie sichtbar, wahrnehmbar gemacht werden? Das ist mein Wunsch.